Ernährung in der Menopause

Ernährung in den Wechseljahren

Ein Großteil der Frauen in den Wechseljahren klagt über Gewichtsprobleme. Gründe für Übergewicht sind multifaktoriell zu verstehen und müssen individuell betrachtet werden.

Ein Großteil der Frauen in den Wechseljahren klagt über Gewichtsprobleme. Gründe für Übergewicht sind multifaktoriell zu verstehen und müssen individuell betrachtet werden. Faktoren wie Stress, Bewegungsmangel und Zeitdefizite variieren stark von Frau zu Frau. Einige Faktoren wie der Abbau von Muskelmasse, ein verlangsamter Stoffwechsel und eine verringerte Produktion von Östrogen betreffen jede Frau. Eine gesunde Lebensweise bildet ein Dreiklang aus gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und ausreichend Entspannung.

Tipps für eine gesunde Ernährungsweise in der Menopause

Eine gesunde Ernährungsweise ist durch eine pflanzliche, ballaststoffreiche Mischkost charakterisiert. Hierbei stehen Vollkornprodukte im Vordergrund, wie Vollkornbrot, Nudeln oder Reis. Des Weiteren sollten mehrfach am Tag frisches Obst, Gemüse und Rohkostsalat auf dem Programm stehen. Hier ist die Energiedichte besonders niedrig, bei gleichzeitiger hoher Nährstoffdichte.
Tierisches Eiweiß gilt es in Maßen zu verzehren. Meeresfisch hingegen kann man bedenkenlos zweimal pro Woche verspeisen. Ansonsten gilt es bei Fetten auf pflanzliche Öle und Fette zu setzen.
Bei Kohlenhydraten achtet man auf langkettige Kohlenhydrate, wie es bei Vollkornprodukten der Fall ist. Diese benötigen mehr Zeit, um verdaut zu werden, und sättigen länger. Vermeiden Sie den übermäßigen Gebrauch von Industriezucker.
Als Grundlage sollte man immer im Hinterkopf behalten: möglichst frische Produkte aus der Region, möglichst wenig verarbeitet und naturbelassen verzehren. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie abwechslungsreich essen.

Eiweiß wird unterschätzt

Die natürliche Abnahme von Muskelmasse rückt den Verzehr von Eiweiß in den Fokus. Eiweiß ist für den Körper essentiell und wirkt dem Abbau der Muskulatur entgegen. Gute Eiweißquellen sind Fisch, mageres Fleisch, Nüsse, Milch und Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Machen Sie sich bewusst, dass der Verzehr von Eiweißen immer in Kombination mit Bewegung verstanden werden muss. Sie wirken dem Verlust von Muskelmasse am besten entgegen, wenn Sie sich regelmäßig bewegen.

Ernährung in den Wechseljahren: Gute Essgewohnheiten

Eine der Hauptursachen von Gewichtsbeschwerden sind unsere Essgewohnheiten. Halten Sie sich an einige Grundregeln, um besser zu verstehen und zu spüren, was Ihr Körper braucht und wie viel er benötigt.

Essen Sie bewusst; das bedeutet, nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten. Essen Sie nicht am Schreibtisch, sondern verlassen Sie im Idealfall sogar das Büro. An der frischen Luft zu sein, steigert nicht nur die Laune, sondern Sie bewegen sich auch gleich und machen etwas für ihren Vitamin-D Haushalt.

Kochen Sie so oft es geht selbst, beziehungsweise mit der Familie oder dem Partner bzw. der Partnerin. So wissen Sie immer ganz genau, was sich in Ihrem Essen befindet, und können besser regulieren. Bei der Zubereitung darauf achten, bevorzugt zu dünsten und zu dämpfen statt zu frittieren und zu braten.
Im Übrigen, wenn Sie auf das Naschen nicht verzichten wollen: Naschen Sie direkt nach der Hauptmahlzeit, da ist der Blutzuckerspiegel sowieso schon erhöht. Naschereien zwischendurch bringen Ihren Blutzucker durcheinander und sorgen für Heißhungerattacken.

Der Zeitpunkt der Mahlzeiten spielt eine wichtige Rolle, ist aber stark von individuellen Strategien abhängig. Wer beispielsweise intermittierendes Fasten praktiziert, schränkt den Zeitpunkt der Mahlzeit automatisch stark ein. Allgemein gilt, dass man nicht zu spät essen und am Abend eher eine leichte Kost zu sich nehmen sollte. Wenn Sie mit Heißhunger spät nach Hause kommen und dann so richtig reinhauen, haben Sie vergessen, tagsüber ausreichend zu essen. Versuchen Sie diese Momente zu vermeiden. Sie schlafen nicht nur schlechter mit vollem Magen, der Körper verbrennt die Kalorien auch nicht mehr, sondern speichert sie.

Wechseljahresbeschwerden mit der Ernährung entgegenwirken

Hitzewallungen und Schweißausbrüche gehören zu den häufigsten Wechseljahresbeschwerden. Gerade hier kann man mit kleinen Tricks gut entgegenwirken. Vermeiden Sie den übermäßigen Verzehr von Kaffee, schwarzem Tee und Alkohol. Auch scharfe Speisen gilt es zu vermeiden. Würzen Sie stattdessen mit frischen Kräutern.

Und ganz wichtig: Trinken Sie ausreichend über den Tag verteilt, mindestens 2-3 Liter pro Tag. Geeignet sind verdünnte Fruchtschorlen, Mineralwasser, ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee.

Mit Sport gegensteuern

Viele Frauen machen in den Wechseljahren die Erfahrung: “Ich esse genauso wie früher, nehme aber zu.“ Und genau hier liegt das Problem. Mit zunehmendem Alter sinkt der Grundumsatz. Das ist der Teil der Energie, den unser Körper in absoluter Ruhe verbrennt. Wenn der Grundumsatz sinkt, unsere Ernährung aber gleich weiterläuft, dreht unsere Energiebilanz ins positive – und das wollen wir dringend vermeiden. Denn das Ziel am Ende des Tages ist immer eine negative Energiebilanz – das sogenannte Kaloriendefizit – wenn man Gewicht verringern möchte.

Faktoren, die die Energiebilanz beeinflussen, sind:

  • Grundumsatz
  • Leistungsumsatz (körperliche Bewegung)
  • Ernährungsweise

Je mehr Bewegung ich in meinen Alltag integriere, umso niedriger ist meine Energiebilanz. Das möchten wir erreichen. Im Übrigen: Muskelmasse beeinflusst maßgeblich die Energiebilanz. Je mehr Muskeln man besitzt, umso mehr Energie verbrennt der Körper in Ruhe. Aus diesem Grund ist Krafttraining immer ein wichtiger Baustein zur Gewichtsreduktion, neben seinen vielen weiteren positiven Auswirkungen. Dabei gilt, dass Sie große Muskelgruppen trainieren sollten, wie Rücken, Beine und Gesäß.

Ein positiver Nebeneffekt von körperlicher Aktivität ist übrigens, dass das Sättigungsgefühl bei Mahlzeiten stärker wahrgenommen, Stress reduziert und der Appetit-Impuls verringert wird.

Wechseljahre und zwischenmenschliche Beziehungen

Wechseljahre und zwischenmenschliche Beziehungen

Wenn die Hormone in den Wechseljahren Achterbahn fahren, kann sich das durchaus auf die Gefühlswelt einer Frau auswirken. Ihre Umwelt bemerkt einfach, dass Sie anders sind und sich anders verhalten als in der Zeit vor den Wechseljahren. Deshalb wollen wir heute mal über das Thema zwischenmenschliche Beziehungen sprechen und der Frage nachgehen, ob und in welcher Weise die Wechseljahre einen Einfluss auf sie haben können.

Vielleicht noch eine Anmerkung vorweg: Rund zwei Drittel aller Frauen haben keine oder nur geringe Beschwerden in den Wechseljahren, nur etwa ein Drittel leidet unter den Auswirkungen der Wechseljahre. Insbesondere für diese Gruppe soll der nachfolgende Beitrag eine Hilfestellung sein, für das Thema sensibilisieren und Anregungen für den aktiven Umgang mit der Situation bieten.

Lassen Sie uns mit der Außenwirkung anfangen, egal ob in der Partnerschaft, in der Familie, im Freundeskreis, im Beruf oder im sonstigen Leben. Das Spektrum der Auswirkungen der Hormonveränderungen ist sehr groß und reicht von gereizterem bis hin zu verunsichertem Auftreten oder kann mit für Sie durchaus unangenehmen Situationen verbunden sein.

Beispielsweise, wenn Sie durch die Hitzewallungen in Momenten, wo Sie es partout nicht gebrauchen können, einen roten Kopf bekommen oder im Job bei wichtigen Terminen Schweißausbrüche haben. Auch der häufig zu beobachtende Schlafmangel bleibt nicht ohne Folgen: Man wird fahriger, leichter reizbar und weniger belastbar. Depressive Verstimmungen können sich in den Wechseljahren einstellen und man ist nicht mehr so locker, weniger optimistisch und zieht sich eventuell mehr zurück.

Ihre Umwelt wird das in aller Regel registrieren und sich vermutlich fragen oder wundern, was da los ist, denn so hat man Sie über die Jahre nicht kennengelernt. Natürlich könnte man jetzt sagen, die können sich ja denken, dass Sie im Wechsel sind – das ist in einem gewissen Alter ganz normal.

Besser ist es, das Thema Wechseljahre aktiv anzusprechen. Gehen Sie offen damit um, dass Sie in den Wechseljahren sind und momentan gewisse Herausforderungen zu meistern haben. Machen Sie transparent, dass Sie zurzeit mit einer hormonellen Achterbahn leben und der Körper Ihnen Streiche spielt. In Ihrem familiären und engeren Umfeld können Sie auch über Ihre Probleme, Sorgen und Wünsche sprechen. Nur so wird Ihre Umwelt Verständnis für Ihre vorübergehende Situation aufbringen und Sie optimal in dieser Phase unterstützen können.

Ein zweiter Punkt betrifft Ihre Rolle als Partnerin und Mutter. In aller Regel sind die Kinder zu dem Zeitpunkt, wo Frauen in die Wechseljahre kommen, dabei erwachsen zu werden, der Auszug aus dem elterlichen Zuhause steht früher oder später an und über Jahre gewohnte familiäre Konstellationen ändern sich. Nicht selten benötigen die eigenen oder Schwiegereltern mehr Unterstützung. Sprich, nicht nur Ihr Hormonhaushalt, sondern auch das vertraute Familienleben steht häufig gleichzeitig vor einem Wechsel in einen neuen Abschnitt.

Selbstverständlich kann man dafür nicht sofort eine Lösung aus dem Hut zaubern. Zunächst sollten Sie sich klar werden, wo Sie sich und wie Sie Ihre zukünftige Rolle sehen. Möglicherweise ändert sich für Sie nichts oder wenig. Manchmal können jedoch Partnerschaften auf dem Prüfstand stehen und dann ist das Gespräch mit Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin sinnvoll, um wieder einen gemeinsamen Weg zu finden.

Ein spezieller Aspekt in der Partnerschaft sind die Auswirkungen auf die Sexualität, gerade wenn sie bislang ein intaktes Sexualleben hatten. In den Wechseljahren kann es zur Scheidentrockenheit kommen, so dass der Geschlechtsverkehr unangenehm werden kann. Nicht selten ist dann eine Vermeidungsstrategie die Folge, selbst ein eigentlich unverfängliches Küssen kann zum Problem werden, wenn dahinter die Absicht zu Intimitäten vermutet wird.

Auch hier ist ein offenes Wort sinnvoll, zumal Männer meist nicht so gut über die Wechseljahre und ihre Auswirkungen auf die Sexualität informiert sind. Sie können einfach über die Ursache sprechen und deutlich machen, dass eben keine persönliche Ablehnung dahinter steckt, sondern es mit den Wechseljahren zusammenhängt. Vielleicht legt sich dieses Phänomen auch wieder; nicht wenige Frauen sollen in bzw. nach den Wechseljahren einen zweiten sexuellen Frühling erleben.

Bei leichteren Beschwerden können Vaginalgels, vorzugsweise aus der Apotheke, versucht werden, die die vaginale Feuchtigkeit verbessern und auch als Gleitmittel dienen können.

Bei ausgeprägteren Symptomen sollte eine Scheidentrockenheit behandelt werden, denn sie erhöht die Anfälligkeit für Infektionen mit Bakterien und Pilzen sowie für Blasenentzündungen. Am besten sprechen Sie offen mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt darüber, ob für Sie ein verschreibungspflichtiges Medikament zur vaginalen Anwendung in Frage kommt. Diese Vaginalcremes und -zäpfchen sind in aller Regel hormonhaltig, doch ähnlich wie kortisonhaltige Cremes wirken sie nur lokal und haben einen zu vernachlässigenden Einfluss auf Ihren Hormonspiegel.

Unser Ratschlag: Wechseljahre sind eine Zeit des Wandels in vielerlei Hinsicht. Versuchen Sie das Beste daraus zu machen, indem Sie sich möglichst treu bleiben und offen kommunizieren, wie die hormonellen Veränderungen Sie und Ihr Verhalten beeinflussen. So kommen Sie am besten durch diese bisweilen stürmische Zeit.

Episode 5
HOFFNUNG
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Was erhoffen sich Frauen von den Veränderungen in den Wechseljahren und was würden sie jüngeren Frauen raten?