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Migräne in den Wechseljahren

Jede Frau erlebt das Klimakterium anders. Während manche tatsächlich kaum Anzeichen der hormonellen Umstellung bemerken und beinahe beschwerdefrei durch die Zeit gehen, machen andere Frauen Bekanntschaft mit diversen Symptomen, die teilweise auch die Lebensqualität enorm einschränken. Dazu gehören beispielsweise Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen und auch Blasenschwäche. Sogar Kopfschmerzen und Migräne in den Wechseljahren sind nicht selten. Was dahinter steckt und welche Maßnahmen wirkungsvoll helfen, erfahren Sie in diesem Artikel.

 

 

Was bedeutet Migräne?

Als Migräne werden alle Kopfschmerzen bezeichnet, die anfallsartig auftreten und in unregelmäßigen Perioden wiederkehren. Der Schmerz ist dabei pulsierend, stechend oder pochend. Oftmals tritt Migräne zuerst an einer Kopfseite auf und dehnt sich dann aus. Viele Betroffene klagen zudem über Übelkeit, Lärm- und Lichtscheu sowie einer Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen. Manche Menschen haben Migräneattacken von wenigen Stunden, andere hingegen leiden bis zu drei Tage unter den Symptomen. Da Bewegung die Migräne verstärkt, hilft eigentlich nur Ruhe. Viele Menschen müssen deshalb bei einer Attacke ihren normalen Tagesablauf unterbrechen und sich ins Bett legen. 

Die Migräne zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen, wobei doppelt so viele Frauen wie Männer davon betroffen sind. Mehr als jede zehnte Frau erleidet mindestens einmal jährlich eine Migräneattacke. Neuesten Studien zufolge besteht sogar ein Zusammenhang zwischen dem Hormonspiegel und der Häufigkeit sowie Intensität von Migräneanfällen. Dies erklärt auch den Erkrankungsgipfel bei Frauen zwischen dem 30. und 55. Lebensjahr. 

Wie äußert sich eine Migräne?

Eine Migräneattacke kann von Frau zu Frau unterschiedlich sein. Viele Betroffene berichten aber über ähnliche Symptome, z. B. 

  • stechende, pulsierende oder pochende Kopfschmerzen
  • meist einseitig beginnend, dann ausstrahlend über den Kopf
  • Lärm- und Lichtempfindlichkeit
  • Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
  • Verstärkung der Symptome durch Bewegung oder Stress

Migräne im Unterschied zu normalen Kopfschmerzen

Neben Migräne existieren auch andere Arten von Kopfschmerzen. Frauen sind besonders von Spannungskopfschmerzen oder medikamentenassoziierten Kopfschmerzen betroffen. Andere Arten wie Cluster-Kopfschmerz oder erkrankungsbedingte Kopfschmerzen treten eher in den Hintergrund. Doch wie sind all diese verschiedenen Kopfschmerzarten zu unterscheiden?

Spannungskopfschmerzen treten meist ringförmig auf, beginnend im Nacken oder an der Stirn. Dieser Kopfschmerz wird als dumpf oder drückend beschrieben. Im Gegensatz zur Migräne tritt der Spannungskopfschmerz deutlich weniger intensiv zu Tage. Auch Begleiterscheinungen wie bei der Migräne sind sehr selten. Auslöser für Spannungskopfschmerz sind vor allem muskuläre Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich sowie im Kiefer. 

Medikamentenassoziierte Kopfschmerzen hingegen treten oftmals bei einer längeren Einnahme von NSAR-Medikamenten (z. B. Aspirin, Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen, Celecoxib, usw.) auf. Denn diese Schmerzmittel verändern den Gehirnstoffwechsel, sodass die Schmerzschwelle herabgesetzt wird. Infolgedessen lösen normale Reize dann bereits ein Schmerzgefühl aus. Die Kopfschmerzen sind jedoch in Intensität und Dauer deutlich geringer als bei Migräne, auch die Lokalisation ist beidseitig und stirnlastig. 

Wechseljahre und Migräne: Zusammenhang erklärt

Doch neben den Hormonschwankungen können auch andere Faktoren Migräne in den Wechseljahren hervorrufen. Dazu zählen zum Beispiel

  • Stress
  • Ein- und/oder Durchschlafstörungen
  • unregelmäßige Nahrungsaufnahme
  • übermäßiger Zigarettenkonsum
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Wetterveränderungen

Migräne bei Frauen in den Wechseljahren: Wissenswerte Fakten

Mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer leiden unter Migräne. Dabei treten die ersten Attacken oft in der Pubertät auf, der Erkrankungsgipfel liegt jedoch im Klimakterium. Etwa 40% aller Frauen erleiden in den Wechseljahren regelmäßig Migräneattacken. Doch bei mehr als 2/3 aller Betroffenen bessert sich nach Ende der Wechseljahre die Situation. Die Einnahme von Hormonersatzpräparaten während des Klimakteriums kann die Situation deutlich verbessern. So zeigen Studien einen signifikanten Rückgang der Migräneattacken bei betroffenen Frauen unter einer Hormonersatztherapie.

Tipps zur Linderung von Migräne in den Wechseljahren

Um effektiv Migräne vorzubeugen oder adäquat zu behandeln, gibt es einige Tipps. 

1. Schmerztagebuch

Wenn Sie aufschreiben, wann, wie und in welcher Intensität die Migräne auftritt, können Sie Auslöser finden und diese gezielt vermeiden.


Icon - Obst und Gemüse

2. Ernährung

Beugen Sie mit einer ausgewogenen Ernährung einer Nährstoffunterversorgung vor und vermeiden Sie zugleich Unterzuckerung.


Icon - Fahrradfahren

3. Bewegung und Sport

Regelmäßige Bewegungseinheiten bei mittlerer Intensität reduzieren Stress, helfen gegen Schlafstörungen und vermindern muskuläre Verspannungen.


Icon - Lotusblume

4. Entspannung

Methoden zur Entspannung wirken nachhaltig regulierend auf die cerebralen Funktionen und können so Migräne vorbeugen.

Migräne Wechseljahre: Wann zum Arzt / zur Ärztin?

Migräne ist nicht nur belastend, wiederholt auftretend kann diese auch Ihre Lebensqualität enorm beeinträchtigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie rechtzeitig einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. In einem ausführlichen Gespräch lässt sich klären, ob es sich bei Ihrem Problem um Migräne oder eine andere Art von Kopfschmerz handelt. Zudem können Sie dann auch verschiedene Therapiearten besprechen. Neben konventionellen Methoden helfen oftmals auch pflanzliche Präparate gut gegen wiederkehrende Migräneattacken. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, eine Hormonersatztherapie zu beginnen und so die Migräne und verschiedene andere Wechseljahresbeschwerden gleichzeitig zu behandeln.

Ärztin im Gespräch

Häufig gestellte Fragen zu Migräne in den Wechseljahren

Dank neuester Forschungsergebnisse existieren spezielle Migränemittel für Frauen, die häufig unter starken Attacken leiden. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür, wenn Sie mehr als 4 Migräneanfälle pro Monat haben.

Versuchen Sie, die auslösenden Faktoren zu erkennen und zu vermeiden. Achten Sie außerdem auf eine ausgewogene Ernährung und eine regelmäßige Nahrungsaufnahme. Zudem kann Bewegung und Sport zur Entspannung beitragen und so Migräne lindern.

Es gibt Zusammenhänge zwischen der Nährstofflage und Migräneanfällen. Aus diesem Grund ist es vor allem während der Wechseljahre wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und Mangelerscheinungen vorzubeugen. Dies betrifft insbesondere die Vitalstoffe Magnesium, Vitamin B2, Vitamin D, Q10 und Omega-3-Fettsäuren. 

Ein ausgeglichener Blutzuckerspiegel kann Migräneattacken vorbeugen. Essen Sie daher mindestens alle 3 Stunden eine Kleinigkeit. Verzichten Sie jedoch weitestgehend auf Industriezucker.

Sollte sich eine Migräneattacke ankündigen, dann nehmen Sie sich eine Auszeit. Legen Sie sich ins Bett und verdunkeln Sie den Raum. Manche Betroffene mögen einen kühlen Umschlag auf der Stirn, andere hingegen bevorzugen Wärmeanwendungen im Nacken. 

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