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Ernährung in den Wechseljahren
Ein Großteil der Frauen in den Wechseljahren klagt über Gewichtsprobleme. Gründe für Übergewicht sind multifaktoriell zu verstehen und müssen individuell betrachtet werden.
Das Klimakterium, auch Wechseljahre genannt, beginnt in der Regel zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Während dieser Zeit nimmt die Produktion der Sexualhormone in den Eierstöcken ab. Infolgedessen kommt es zu Schwankungen des Östrogen– und Gestagenspiegels. Dies führt häufig zu verschiedenen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Haarausfall, Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen. Doch diese Anzeichen sprechen nicht nur für das Klimakterium, sie können auch auf einen Nährstoffmangel in den Wechseljahren hinweisen. Besonders Selen ist für viele Körperfunktionen notwendig, weshalb ein Defizit sich vielfältig äußern kann.
Vor allem wirkt Selen im Körper antioxidativ. Das bedeutet, dass Stoffwechselendprodukte, welche aufgrund ihrer hohen Reaktivität diverse Körperzellen schädigen könnten, von Selen gefangen und unschädlich gemacht werden. Infolgedessen verzögert Selen vorzeitige Zellalterung, hemmt Entzündungsprozesse und bewahrt vor Krankheiten. Dies zeigt sich beispielsweise bei der Hormonproduktion in der Schilddrüse, im Immunsystem, im Herz-Kreislauf-System sowie bei der Entgiftung in der Leber.
Auch wenn ein ausgeglichener Selenhaushalt zu jeder Zeit des Lebens notwendig ist, während der Wechseljahre hat Selen eine besondere Bedeutung.
Im Klimakterium kommt es vielfach zu Schilddrüsenfehlfunktionen. Das liegt daran, dass das Organ aufgrund von oxidativen Schäden in der Funktionalität beeinträchtigt wird. Infolgedessen kann die Schilddrüse nicht mehr ausreichend Hormone produzieren. Selen schützt die Schilddrüse vor oxidativen Schäden und erhält somit die Funktion. Liegt eine Hashimoto-Erkrankung vor, so senkt Selen zudem auch die Anzahl der Schilddrüsenantikörper und verzögert so das Fortschreiten der Erkrankung.
Darüber hinaus steigt mit zunehmendem Alter auch die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die zugrundeliegende Arteriosklerose, bei der die Blutgefäße durch Ablagerungen verengt sind, kann auch durch oxidativen Stress entstehen. Selen senkt diesen oxidativen Stress und reduziert infolgedessen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Nicht zuletzt unterstützt Selen die Bildung von Antikörpern und Abwehrzellen des Immunsystems. Dies ist vor allem während der Wechseljahre wichtig, denn aufgrund des hormonellen Umschwungs ist das Immunsystem häufig stark beansprucht.
Neuesten Studien zufolge besteht ein Zusammenhang zwischen Selen und psychischer wie auch kognitiver Gesundheit. Denn durch die Verringerung von freien Radikalen verbessern sich auch Gedächtnisleistung, emotionale Stabilität und Sprachfunktion.
Ein Selenmangel äußert sich auf unterschiedliche Weise. Die bekanntesten Symptome sind unter anderem
Der Bedarf an Selen liegt zwischen 50 und 60 Mikrogramm täglich. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt Sie sind. Allerdings kann es sein, dass einzelne Frauen in den Wechseljahren deutlich höhere Selenmengen brauchen, um etwa einen Mangel zu korrigieren oder Autoimmunerkrankungen zu begegnen. Denn vor allem ab dem Klimakterium spielen Schilddrüsenfehlfunktionen und andere immunologische Krankheiten eine große Rolle. Um die damit verbundenen Symptome zu mildern, ist es sinnvoll, auf eine ausreichende Selenzufuhr zu achten. Allein mittels ausreichender Selenzufuhr lassen sich oftmals die Werte weitestgehend normalisieren.
Gleichzeitig können aber auch Wechseljahresbeschwerden durch einen Selenmangel verstärkt werden. Angesichts dessen ist es wichtig, insbesondere bei resistenten Symptomen des Hormonmangels im Klimakterium einen Selenmangel auszuschließen. Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Selen ist deshalb sinnvoll und notwendig. Denn langfristig kann ein Selenmangel in den Wechseljahren schwere Folgen haben. So ruft eine mehrjährige Selenunterversorgung etwa Krankheiten wie die Keshan-Krankheit oder die Kashin-Beck-Krankheit hervor.
Um ausreichend Selen aufzunehmen, ist es wichtig, mehrere verschiedene Quellen heranzuziehen. Gute Selenlieferanten sind etwa
Der Selengehalt einzelner pflanzlicher Lebensmittel variiert sehr stark. So kann beispielsweise eine einzelne Paranuss den Tagesbedarf um 280 % oder 12 % decken. Dies hängt mit der Selen-Konzentration im Boden zusammen. Daher ist es gut, wenn Sie Wert auf Bio-Produkte setzen. Denn so können Sie auch größere Mengen selenhaltiger Lebensmittel verzehren, ohne Bedenken wegen chemischer Beimengungen haben zu müssen.
Von Bewegung profitieren Sie gleich doppelt. Denn einerseits hilft Sport bei Schilddrüsenproblemen jeglicher Art, andererseits lassen sich auch Wechseljahresbeschwerden effektiv behandeln.
Wenn Sie an einer Autoimmunerkrankung leiden, benötigen Sie eventuell mehr Selen. Bei einem niedrigen Spiegel können Sie auch Selen supplementieren. Allerdings ist hierfür eine regelmäßige Blutkontrolle bei einem Arzt oder einer Ärztin wichtig.
Genussmittel wie Nikotin oder Alkohol beeinflussen die Hormonproduktion, das Immunsystem und die Zellregeneration. Wenn Sie auf diese Genussmittel verzichten, optimieren Sie die Selenverwertung.
Vor allem Frauen mit einer bestehenden Autoimmunerkrankung oder einer Selenverwertungsstörung können von einem Selenmangel betroffen sein.
Sollten Sie unter nicht behandelbaren Wechseljahresbeschwerden leiden, dann kann dies auf einen Selenmangel zurückzuführen sein. Im Rahmen einer Blutuntersuchung lässt sich Ihr Selenspiegel einfach bestimmen.
Es ist wichtig, dass Sie auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achten. Experten empfehlen die „mediterrane Kost“, da diese als besonders selenreich gilt.
In der Regel genügt es, wenn Sie sich abwechslungsreich und gesund ernähren. Doch da der Selengehalt einzelner Lebensmittel stark schwankt, ist es wichtig, viele verschiedene Selenquellen heranzuziehen.
Sollten Sie unter einem Selenmangel leiden und dieser auch per Bluttest bestätigt sein, dann ist es hilfreich, Selen zu substituieren. So können Sie den Selenspiegel wieder normalisieren.
WEBINARE
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Sehr tolle Referentin, super Erklärungen, es tut so gut zu wissen, dass es uns allen irgendwann mal so geht und diese Phase auch mal vorüber geht 🤪 Vielen Dank dafür!