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Uringeruch in den Wechseljahren

Die Wechseljahre sind eine Zeit des Umbruchs, den jede Frau irgendwann erlebt. Bei den meisten beginnt die Phase ca. ab dem 45. Lebensjahr und dauert in der Regel über 5 bis 10 Jahre an. Neben Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Stimmungsschwankungen und Zyklusunregelmäßigkeiten leiden einige Frauen auch unter eher unbekannteren Symptomen. Dazu zählt beispielsweise ein untypischer Uringeruch. Denn auch dafür ist der Hormonumschwung indirekt verantwortlich. Was es mit Uringeruch in den Wechseljahren auf sich hat und wie Sie dem Problem begegnen können, erfahren Sie in diesem Artikel. 

 

SYMPTOME

Wie äußert sich ein untypischer Uringeruch?

Schon im Mittelalter wurde Urin zur Diagnostik von Krankheiten herangezogen. Denn neben der Farbe sagt auch der Geruch einiges über die Gesundheit eines Menschen aus. Der normale Harn besteht zu ca. 95 % aus Wasser und zu etwa 5 % aus Stoffwechselendprodukten wie Harnstoff, Ammoniak, Harnsäure oder Kreatinin sowie Natrium-, Kalium- und Calcium-Ionen. Diese Stoffe scheidet der Körper aus, um sich zu entgiften, den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren und den Blutdruck aufrechtzuerhalten. 

Doch weil die meisten Bestandteile des Urins geruchlos sind, riecht auch frischer Urin normalerweise eher neutral. Es gibt aber verschiedene Gründe, warum Harn plötzlich intensiver, unangenehm oder gar beißend riecht. Besonders während der Wechseljahre leiden Frauen häufiger unter untypischem Uringeruch. Dies ist nicht nur unangenehm für sie selbst, viele Betroffene schämen sich deshalb auch und verringern soziale Kontakte. Dabei gibt es viele einfache Mittel, um die Ursache für untypischen Uringeruch in den Wechseljahren herauszufinden und diese zu behandeln. 

Ursachen für einen veränderten Uringeruch

Es gibt verschiedene Ursachen, warum der Harn intensiver, unangenehm oder beißend riechen kann. Hier einige Beispiele. 

  • Lebensmittel wie Chili, Spargel oder Knoblauch
  • Medikamente wie Antibiotika oder die Anti-Baby-Pille
  • Dehydratation, z. B. aufgrund von Fieber, Durchfall, Erbrechen oder Nierenerkrankungen
  • Harnwegsinfekte
  • Erkrankungen wie Diabetes
  • exzessive Intimhygiene

Wechseljahre und Uringeruch: Wie passt das zusammen?

Auch wenn der sinkende Hormonspiegel viele Wechseljahresbeschwerden hervorruft, für einen veränderten Uringeruch sind Östrogene und Gestagene nicht verantwortlich. Trotzdem hängen Wechseljahre und Uringeruch indirekt zusammen. Denn während des Klimakteriums ist die Vaginalschleimhaut nicht mehr so dick, das Scheidenmilieu verändert sich und auch der Beckenboden sinkt nach unten. All diese Faktoren begünstigen Harnwegsinfekte. Infolgedessen verändert sich dann auch der Uringeruch. 

Begleitende Symptome von Uringeruch in den Wechseljahren

Wenn Bakterien von außen in die Harnwege gelangen, rufen sie meist eine Infektion hervor. Frauen leiden generell häufiger unter Blasenentzündungen als Männer, weil sie eine kürzere Harnröhre haben und so Keime leichter aufsteigen können. Doch während der Wechseljahre häufen sich die Infekte. Infolgedessen kommt es auch zu einem veränderten Uringeruch. Weiterhin weisen ebenso andere Symptome auf eine sogenannte Zystitis hin.

  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • häufiger Harndrang
  • kleine Mengen an Harn
  • farblich veränderter Urin
  • Blutbeimengungen im Urin
  • Eintrübung des Urins
  • Fieber
  • Unterleibsschmerzen

Tipps bei stark riechendem Urin in den Wechseljahren

Sie können einiges tun, um unangenehmen Uringeruch während der Wechseljahre effektiv zu behandeln. 

1. Ausgewogene Ernährung

Achten Sie auf eine abwechslungsreiche Ernährung mit frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und Fisch. Verzichten Sie auf harnverändernde Lebensmittel wie Spargel oder Knoblauch. Dadurch können Sie verschiedene Wechseljahresbeschwerden wirkungsvoll lindern und so auch unangenehmen Uringeruch vermeiden.


2. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Auch wenn die meisten Frauen bei einem unangenehmen Uringeruch ihre Trinkmenge reduzieren möchten, um die Toilettengänge zu beschränken – dies ist genau der falsche Ansatz. Denn bei zu wenig Flüssigkeit konzentriert der Harn und es kommt zu einem unangenehmen Geruch. Außerdem können Sie Bakterien nur aus der Blase spülen, wenn Sie ausreichend Flüssigkeit aufnehmen. Deshalb ist es besser, mindestens 2 Liter über den Tag verteilt zu trinken.


3. Intimhygiene

Mit der richtigen Intimhygiene können Sie das Scheidenmilieu unterstützen und Infektionen vermeiden. Wischen Sie deshalb nach einem Toilettengang immer von der Scheide Richtung Anus, um keine Darmbakterien in die Scheide zu bringen. Waschen Sie Ihren Intimbereich lediglich außen und nur mit Wasser und pH-neutralen Waschsubstanzen, damit Sie das Scheidenmilieu erhalten. Zusätzlich ist es hilfreich, nach dem Geschlechtsverkehr die Blase restlos zu leeren.


4. Beckenboden-Training

Mit gezielten Übungen können Sie die Muskulatur von Blase und Beckenboden gezielt stärken. Dadurch verhindern Sie einerseits das Absenken des Beckenbodens und so das Stauchen der Harnröhre, was wiederum präventiv gegen Harnwegsinfekte hilft. Andererseits kann ein trainierter Beckenboden für ein besseres Gefühl beim Sex sorgen. Wie Sie den Beckenboden richtig trainieren, erfahren Sie in einer Physiotherapie– oder einer gynäkologischen Praxis.

Uringeruch in den Wechseljahren: Wann Sie einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen sollten

Hin und wieder ein unangenehmer Geruch beim Wasserlassen bedeutet nicht zwangsläufig Harnwegsinfektionen. Doch wenn Ihr Urin sehr häufig verändert riecht und Sie diesen Geruch nicht auf Lebensmittel, Medikamente oder Erkrankungen zurückführen können, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Insbesondere wenn auch die Urinfarbe verändert ist und bei Ihnen andere Symptome einer Harnwegsinfektion auftreten. Dann ist es wichtig, die genaue Ursache für den veränderten Uringeruch zu finden und diese adäquat zu behandeln. 

Ärztin im Gespräch

Häufig gestellte Fragen zu Uringeruch in den Wechseljahren

Viele Frauen bemerken während der Wechseljahre, dass ihr Urin anders, intensiver oder auch unangenehm riecht. Manchmal lässt sich dieser Geruch auf bestimmte Lebensmittel oder Medikamente zurückführen. Doch des Öfteren steht ein untypischer Uringeruch in den Wechseljahren auch im Zusammenhang mit einem Harnwegsinfekt. Denn während des Klimakteriums leiden Frauen besonders häufig unter wiederkehrenden Blasenentzündungen. 

Oftmals verursachen bestimmte Medikamente einen veränderten Uringeruch. Dazu zählen einzelne Antibiotika und die Anti-Baby-Pille. Doch auch Dehydratation, Diabetes und urogenitale Infektionen können einen starken Uringeruch hervorrufen. 

Sollte der unangenehme Uringeruch auf wiederkehrende Harnwegsinfekte zurückzuführen sein, dann helfen Tees und Säfte mit Cranberry. Diese reduzieren die Keimlast in der Blase und sorgen so rasch für Linderung. Weiterhin ist auch Wärme hilfreich. In jedem Fall sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, da so der gesamte Urogenitaltrakt gut durchgespült wird.

Verschiedene Nahrungsergänzungsmittel können, so wie Lebensmittel selbst auch, den Uringeruch beeinflussen. Da Sie aber Nahrungsergänzungsmittel über einen längeren Zeitraum einnehmen, müssen Sie sich dann an den veränderten Uringeruch gewöhnen. 

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