Bakterielle Vaginose in den Wechseljahren
Kennen Sie das? Es riecht fischig, ein dünnflüssiger, milchiger Ausfluss kommt aus der Vagina und es brennt beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr.

Bakterielle Vaginose in den Wechseljahren: Anzeichen und Symptome
Kennen Sie das? Es riecht fischig, ein dünnflüssiger, milchiger Ausfluss kommt aus der Vagina und es brennt beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr. Das sind typische Anzeichen für eine bakterielle Vaginose. Was eine bakterielle Vaginose ist, wie sie sich äußert, was sie begünstigt und was Sie dagegen tun können, lesen Sie in diesem Beitrag.

Vaginale Infektionen und Scheidenentzündungen (med. Vaginitis) zählen zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen und können bei Frauen in allen Altersstufen vorkommen. Nahezu jede Frau erkrankt einmal daran, gehäuft treten sie bei sexuell aktiven Frauen und Schwangeren auf. Auch der Östrogenmangel in den Wechseljahren begünstigt diese Beschwerden. Eine bakterielle Vaginose ist die häufigste bakterielle Scheideninfektion bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter und wird, wie der Name schon sagt, durch Bakterien ausgelöst. Meistens ist die Spezies Gardnerella vaginalis beteiligt, die den charakteristischen fischigen Geruch (med. Amin-Geruch) verursacht.
Wenn das vaginale Gleichgewicht gestört wird und der natürliche Säureschutz in der Vagina unerwünschte Erreger nicht mehr in Schach halten kann, können sich in der Vagina die pathogenen Keime durchsetzen. Genau genommen ist die bakterielle Vaginose keine Infektion und wird deshalb medizinisch als Dysbiose (Ungleichgewicht) bezeichnet. Sie zählt übrigens auch nicht zu den Geschlechtskrankheiten.
Typische Anzeichen einer bakteriellen Vaginose sind verstärkter grau-weißlicher bis gelber dünnflüssiger Ausfluss und meist fischartiger, teilweise auch süßlicher Intimgeruch. Bei fast allen Fällen von bakterieller Vaginose lässt sich ein erhöhter vaginaler pH-Wert von über 4,5 nachweisen, während er beim Scheidenpilz eher im normal-sauren Bereich bleibt.
Eine Entzündung der Vagina ist bei der bakteriellen Vaginose (im Gegensatz zum Scheidenpilz) selten, dennoch können Juckreiz, Brennen und Hautreizungen im äußeren Scheidenbereich vorkommen, ebenso Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr.
Nicht alle dieser Anzeichen müssen zusammen auftreten und etwa die Hälfte der betroffenen Frauen bemerken die Infektion überhaupt nicht, da in diesen Fällen die bakterielle Vaginose weitestgehend symptomfrei verläuft. Risikofaktoren sind insbesondere ungeschützter Geschlechtsverkehr sowie Stress, Rauchen, übertriebene oder falsche Intimhygiene und hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren.

Bakterielle Vaginose oder Scheidenpilz? So erkennen Sie den Unterschied.
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Vaginaler Ausfluss |
Verstärkter grau-weißlicher bis gelber, dünnflüssiger Ausfluss |
Weißlicher, dickflüssiger, teilweise krümeliger Ausfluss |
Intimgeruch |
Typischerweise fischartig, manchmal auch süßlich |
Unspezifisch |
Beschwerden |
Teils Brennen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr |
Typischerweise Scheidenentzündung mit Schwellung und Rötung der Vaginalschleimhaut mit weißlichen Belägen, begleitet von Juckreiz und Brennen. |
Bakterielle Vaginose in den Wechseljahren – Wissenswertes
Eine bakterielle Vaginose kommt vor allem bei sexuell aktiven Frauen mit ungeschütztem Verkehr vor. Das männliche Sperma ist mit einem pH-Wert von 7,2-7,8 alkalisch (basisch) und schwächt somit den natürlichen Säureschutz der Vagina, indem es den pH-Wert der Scheide kurzfristig erhöht. Nicht immer schafft es die Scheide, diese pH-Wert-Erhöhung rasch wieder abzubauen/zu kompensieren und es kann folglich zu einem längerfristigen bzw. anhaltenden Ungleichgewicht in der Scheidenflora kommen. Doch auch bei Frauen mit hormonellen Veränderungen wie in der Schwangerschaft, im Wochenbett oder in den Wechseljahren ist eine bakterielle Vaginose häufig anzutreffen.
Etwas mehr als die Hälfte aller Frauen bekommt mindestens einmal im Leben eine bakterielle Vaginose.
Knapp jede dritte bakterielle Vaginose heilt spontan aus.
Die Rückfallquote (med. Rezidivquote) ist mit 60–70 % relativ hoch.
Durch die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren kann der pH-Wert im vaginalen Milieu steigen und damit der natürliche Säureschutz schwächer werden, sodass sich krankheitserregende Keime in der Vagina leichter durchsetzen können und die Anfälligkeit für eine Scheideninfektion erhöht ist.
Als weitere Folge des sinkenden Östrogenspiegels in den Wechseljahren kann es zu einem Dünnerwerden der vaginalen Schleimhäute (sog. vaginale Atrophie) kommen. Damit geht auch eine erhöhte Anfälligkeit für vaginale Entzündungen und Infektionen einher. Eine atrophische Scheidenentzündung (auch atrophische Vaginitis/Kolpitis genannt) ist insbesondere in der Postmenopause oder bei Frauen anzutreffen, bei denen die Östrogenproduktion beispielsweise im Rahmen einer Krebstherapie medikamentös oder operativ unterbunden wurde.

Bakterielle Vaginose in den Wechseljahren: Vorbeugung und Behandlung
Sie können einiges tun, um eine Scheideninfektion zu vermeiden. Dazu ist es erst einmal wichtig, das vaginale Gleichgewicht zu verstehen.
In einer gesunden Vagina besteht ein natürliches Gleichgewicht, das durch den natürlichen Säureschutz und die natürliche Scheidenfeuchtigkeit aufrechterhalten wird und durch verschiedene Einflüsse manchmal gestört werden kann.
Die gesunde Scheide weist in Ihrer Mikrobiota eine hohe Menge an Milchsäurebakterien auf. Diese sog. Laktobazillen produzieren Milchsäure und manche Arten auch Wasserstoffperoxid (H2O2). Dieses gesunde, saure und antibakterielle Milieu hält Erreger fern und schützt die Vagina auf ganz natürliche Weise vor Infektionen. Die Milchsäurebakterien sind zur Erfüllung ihrer wichtigen Aufgabe auch auf die natürliche Feuchtigkeit der Scheide angewiesen. Aus diesem Grund sind Frauen, die an Scheidentrockenheit leiden, anfälliger für vaginale Infektionen.
Das vaginale Gleichgewicht kann durch geeignete Ernährung (beispielsweise Probiotika oder Verzicht auf übermäßigen Kohlenhydratkonsum) und ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit gesunden Getränken wie Wasser oder ungesüßtem Tee unterstützt werden und, falls Risikofaktoren vorliegen oder eine Neigung zu Scheidenentzündungen besteht, durch ansäuernde Mittel gestärkt oder wiederhergestellt werden.
Feuchtigkeit in der Scheide
Wenn Sie häufiger unter einer bakteriellen Vaginose leiden oder bei Ihnen eine Neigung dafür vorliegt, kann es sinnvoll sein, eine präventive Kur mit einem ansäuernden Mittel zu machen, um den natürlichen Säureschutz und die Wiederherstellung des vaginalen Gleichgewichts zu unterstützen.
Bei Frauen in den Wechseljahren mit begleitender Scheidentrockenheit als möglicher Ursache ist die Kombination mit feuchtigkeitsspendenden Mitteln ratsam.
Es gibt einige Tipps, die Sie bei einer Neigung zu Scheideninfektionen kennen sollten:
Ungeschützten Verkehr vermeiden: Störungen des vaginalen Milieus sind vor allem bei sexuell aktiven Frauen verbreitet. Sperma schwächt den vaginalen Säureschutz. Deshalb sollten Sie ungeschützten Verkehr vermeiden, gerade wenn Sie eine Neigung zu Scheideninfektionen haben.
Intimhygiene überprüfen: Eine übermäßige Intimhygiene mit zu starken Detergenzien oder Intimsprays können das natürliche Gleichgewicht aus dem Takt bringen. Besser sind milde und speziell für die Scheide abgestimmte Waschlotionen mit natürlichen Inhaltsstoffen, sanftes Abtrocknen und nicht zu enge Slips aus reiner Baumwolle. Ebenso sollten Sie darauf achten, nach einem Stuhlgang nur von vorne nach hinten zu wischen, um keine Keime in die Vagina einzubringen.
Scheidentrockenheit lindern: Auch Scheidentrockenheit z. B. in den Wechseljahren kann eine Anfälligkeit für vaginale Infektionen begünstigen, da die Milchsäurebakterien ein feuchtes Milieu bevorzugen.
Ausreichend trinken: Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit gesunden Getränken wie Wasser oder ungesüßtem Tee. Das tut auch Ihrer Haut gut.
Rauchen reduzieren oder aufgeben: Falls Sie rauchen, sollten Sie darüber nachdenken, den Konsum einzuschränken oder am besten ganz aufzuhören, da Rauchen das vaginale Gleichgewicht nachhaltig beeinflusst.
menoelle® und bakterielle Vaginose
menoelle® OVULA med ist ein Medizinprodukt, das die Erhaltung der natürlichen Abwehrkräfte der Vagina unterstützt und die Erholung der Vaginalflora fördert.
Milchsäure, die normalerweise in der Scheide vorkommt, begünstigt eine unmittelbare Korrektur des pH-Wertes und ermöglicht die natürliche Genesung der empfindlichen vulvo-vaginalen Flora. Borsäure begünstigt dank ihrer Beständigkeit im vaginalen Milieu eine langanhaltende Senkung des pH-Werts.
Hyaluronsäure wirkt gegen Scheidentrockenheit, indem sie Feuchtigkeit spendet, die Lubrikation anregt und zur Wiederherstellung eines natürlichen und angenehmen Vaginalmilieus beiträgt.
Eine Kur mit menoelle® OVULA med Vaginalzäpfchen kann die vaginale Gesundheit wiederherstellen und aufrechterhalten.
Stichwort Arzt-/Ärztinnenbesuch
Bei einer akuten bakteriellen Vaginose sollte Ihr Weg zu Ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt führen, da es zu aufsteigenden Infektionen kommen kann und die Rückfallquote mit 60–70 % relativ hoch ist. Nach einer Untersuchung kann die Diagnose gestellt werden und eine zielgerichtete Therapie mit einem wirksamen Mittel zur lokalen Anwendung in der Vagina eingeleitet werden. Auch wenn Ihnen diese Erkrankung vielleicht unangenehm sein sollte, ist Scham in diesem Fall völlig fehl am Platze.
Eine bakterielle Vaginose kann das Risiko für aufsteigende gynäkologische Infektionen deutlich erhöhen, beispielsweise am Gebärmutterhals, an den Eileitern oder den Eierstöcken. Zahlreiche Studienergebnisse sprechen ebenso dafür, dass eine unbehandelte bakterielle Vaginose häufiger zu Frühgeburten führt. Reine ansäuernde Mittel (oder andere Hausmittelchen) sind übrigens nicht geeignet, eine akute Scheideninfektion zu bekämpfen.


pH-Wert selbst überprüfen
Ein einfacher Test, den Sie selbst durchführen können, gibt schnell Aufschluss über Ihren vaginalen pH-Wert und hilft, eine bakterielle Vaginose frühzeitig zu erkennen und zeitnah zu behandeln. Dazu gibt es spezielle Testsets, die Sie meist in Apotheken oder Drogeriemärkten bekommen und mit denen Sie Ihren vaginalen pH-Wert ganz einfach zu Hause bestimmen können.
Die Ausführungen sind unterschiedlich, das Prinzip immer vergleichbar. Sie entnehmen mit einem Teststäbchen etwas Vaginalsekret und vergleichen das Testergebnis mit der beiliegenden Farbskala. Bei einem erhöhten pH-Wert – insbesondere bei Werten von über 4,5 – sollten Sie für das Thema Scheideninfektion sensibilisiert sein.