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Ausschabung in den Wechseljahren

Während der Wechseljahre kommt es immer wieder zu Zyklusunregelmäßigkeiten mit sehr starken, langanhaltenden oder besonders schmerzhaften Blutungen. Ursache ist das hormonelle Ungleichgewicht. Treten neben den Blutungen aber auch andere Begleiterscheinungen auf, dann ist manchmal eine Ausschabung in den Wechseljahren notwendig. Darüber hinaus wird ebenso nach dem Klimakterium in manchen Fällen die sogenannte Kürettage vorgenommen. Was genau darunter zu verstehen ist, wie diese abläuft und was Sie beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel. 

Was ist eine Ausschabung?

Der Begriff „Ausschabung“ bezeichnet einen operativen Eingriff in der Gynäkologie. Dabei entfernt der Mediziner oder die Medizinerin Teile der Gebärmutterschleimhaut. Hierfür wird ein spezielles Instrument verwendet, die Kürette. Aus diesem Grund bezeichnen Fachkräfte das Verfahren auch als „Kürettage“.

Seit einigen Jahren hat sich auch die sogenannte „Absaugung“ durchgesetzt. Hierbei saugt der Gynäkologe bzw. die Gynäkologin das Gewebe aus der Gebärmutter mithilfe eines Unterdruckgerätes ab. Dieses Verfahren ist deutlich schonender als die Abtrennung der Schleimhaut mittels Kürette. 

Wann wird eine Ausschabung in den Wechseljahren vorgenommen?

Normalerweise ist die Ausschabung primär nach einer Fehl- oder Frühgeburt, zu Diagnosezwecken bei Krebserkrankungen oder nach einer unvollständigen postnatalen Plazentaablösung nötig. Doch besonders in den Wechseljahren kommt es bei vielen Frauen zu Blutungsstörungen (besonders starke und/oder langanhaltende Blutungen). Diese gehen nicht selten mit gutartigen Schleimhautveränderungen (Polypen oder Myome) oder Entzündungen einher. Eine Ausschabung kann dann helfen, einerseits die Ursache der Blutungsstörungen zu erkennen und die Symptome zu beheben sowie andererseits auch Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Mögliche Ursachen der Blutungsstörungen in den Wechseljahren

Während der Wechseljahre sinkt die Konzentration der Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Infolgedessen kommt es besonders im mittleren Drittel des Klimakteriums zu Zyklusstörungen. Starke oder langanhaltende Blutungen, Zwischen- und Schmierblutungen oder PMS sind sehr häufig in den Wechseljahren. Sie wechseln mit ausbleibenden oder leichten Blutungen ab. Halten diese Blutungsstörungen über einen langen Zeitraum an, empfehlen die meisten Ärzte und Ärztinnen eine Ausschabung. Denn die herkömmliche Ultraschalluntersuchung liefert in den wenigsten Fällen Aufschluss über die genaue Ursache. Die sinkende Hormonkonzentration geht nämlich mit vielen körperlichen Veränderungen einher. Und einige davon sind für Blutungsstörungen verantwortlich. Dazu zählen unter anderem

  • gutartige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut, sogenannte Endometriumhyperplasie
  • gutartige Tumore der Gebärmuttermuskulatur, sogenannte Myome
  • gutartige Ausstülpungen der Gebärmutterschleimhaut, sogenannte Polypen

Mittels Ausschabung ist es dann möglich festzustellen, ob die Hormone nur für die Blutungsveränderungen verantwortlich sind oder auch zu Veränderungen in den Organen geführt haben.

Bei Blutungen nach der Menopause ist immer eine Ausschabung indiziert. Denn normalerweise kommt es postklimakterisch nicht mehr zu einem Gebärmutterschleimhautaufbau. Treten dennoch Blutungen nach den Wechseljahren auf, so weist dies auf eine wiederaufgenommene Produktion von Sexualhormonen hin. In seltenen Fällen stellen bösartige Tumore der Gebärmutterschleimhaut, sogenannte Endometriumkarzinome, diese Sexualhormone her. Durch eine Ausschabung kann die Ursache ermittelt werden.


Brauche ich eine Ausschabung?

Grundsätzlich sind Zyklusunregelmäßigkeiten während der Wechseljahre nicht ungewöhnlich. Denn das Auf und Ab der Hormone wirkt sich auch auf die Menstruation aus. Dadurch wechseln starke oder langanhaltende Blutungen mit schwachen oder ausbleibenden Blutungen ab. Auch Zwischenblutungen und Schmierblutungen sind häufig. Doch wenn Sie ausschließlich starke und langanhaltende Blutungen haben oder zudem auch während des Zyklus unter Fieber leiden, dann sollten Sie unbedingt medizinischen Rat einholen. Denn dies kann auf Myome, Polypen oder eine Endometriumhyperplasie hinweisen.

Häufig helfen Phytotherapeutika, um das hormonelle Ungleichgewicht wieder in Einklang zu bringen. In einigen Fällen ist auch eine Hormonersatztherapie ratsam, insbesondere wenn auch andere Wechseljahresbeschwerden in ausgeprägter Form auftreten. Sollten sich unter diesen Therapien die Symptome allerdings nicht bessern, so brauchen die meisten Frauen eine Ausschabung. Denn so ist es möglich, eine exakte Untersuchung der Gebärmutterschleimhaut im Labor zu veranlassen und die passende Therapie einzuleiten. 


Der Prozess einer Ausschabung in den Wechseljahren

Die Ausschabung, ob vor oder während der Wechseljahre, ist ein Routineeingriff in der Gynäkologie. Meist findet dieser ambulant in einer Praxis statt. Die Patientin sitzt dabei auf einem gynäkologischen Stuhl, ähnlich wie bei einer Vorsorgeuntersuchung. Nachdem die Vollnarkose eingeleitet wurde, desinfiziert der Arzt bzw. die Ärztin den Intimbereich und führt ein Spekulum ein. Dieses Instrument weitet die Scheide und öffnet den Muttermund. In den meisten Fällen untersucht der Arzt bzw. die Ärztin im Rahmen der Ausschabung vorher die Gebärmutter mithilfe eines Endoskops (Instrument mit Kamera). Dadurch sind auch kleinste Veränderungen erkennbar. Im Anschluss kann der Arzt bzw. die Ärztin dann die Kürette oder den Absauger einführen und das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut abtragen. Dieses wird aufgefangen und zur Untersuchung ins Labor gebracht. Nach dem Entfernen der chirurgischen Instrumente beendet der Anästhesist bzw. die Anästhesistin die Narkose. Die Patientin kann nach einigen Stunden Überwachung wieder nach Hause. 


Das sollten Sie nach einer Ausschabung in den Wechseljahren beachten  

In der Regel können Frauen nach einer Ausschabung noch am selben Tag nach Hause, insofern die Vitalfunktionen normal sind. Es ist wichtig, dass die Betroffenen von der Praxis abgeholt werden, da sie selbst für 24 Stunden nach der Narkose nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Falls keine verwandte oder bekannte Person Zeit hat, ist es auch möglich, die Unterstützung eines Krankentaxi-Unternehmens in Anspruch zu nehmen. 

Nach der Ausschabung sollten sich die Frauen körperlich schonen. Sie müssen keine Bettruhe einhalten, aber das Heben oder Tragen schwerer Lasten sowie Sport, Sauna und Schwimmen sind zu vermeiden. Außerdem ist Geschlechtsverkehr in den ersten 4 Wochen nach der Ausschabung aufgrund der erhöhten Infektionsgefahr nicht empfehlenswert.

Leichte, ziehende Schmerzen sind in den ersten Tagen nach der Ausschabung normal. Doch Entzündungszeichen wie plötzlich einsetzende, krampfhafte Schmerzen, starke Blutungen, eitriger Ausfluss und Fieber deuten auf eine Infektion hin. In diesem Fall ist sofort ärztlicher Rat notwendig. 

Grundsätzlich ist eine Ausschabung aber ein sicherer Routineeingriff, der in den seltensten Fällen mit Komplikationen einhergeht.

Hilfreiche Tipps rund um eine Ausschabung in den Wechseljahren

Sollte eine Ausschabung bei Ihnen notwendig sein, gilt es Folgendes zu beachten:

Nicht immer ist eine vollständige Ausschabung notwendig. In einigen Fällen genügt auch eine sogenannte fraktionierte Kürettage. Informieren Sie sich deshalb gut vor dem Eingriff.


Besonders bei einer fraktionierten Ausschabung ist die Vollnarkose nicht immer zwingend notwendig. In vielen Fällen genügt dann eine sogenannte Regionalanästhesie (= PDA, ähnlich wie bei einer Geburt). Fragen Sie dazu Ihren Gynäkologen bzw. Ihre Gynäkologin.


Am Tag der Ausschabung müssen Sie nüchtern sein, das bedeutet Sie dürfen mindestens 10 Stunden vor dem Eingriff nichts essen oder trinken und nicht rauchen.


In der Regel wird eine Ausschabung ambulant durchgeführt. Sollten jedoch Begleiterkrankungen (Gerinnungsstörung, Diabetes, …) vorliegen, so ist meist eine stationäre Aufnahme erforderlich, um nach dem Eingriff die Vitalwerte noch länger kontrollieren zu können.


Viele Frauen haben nach der Ausschabung für 1 bis 2 Wochen einen leicht bräunlichen Ausfluss sowie leichte Unterleibsschmerzen (ähnlich wie bei der Periode). Dies normalisiert sich aber in der Regel mit der nächsten Menstruation wieder.


Die Ausschabung in den Wechseljahren hat keinen Einfluss auf den Verlauf des Klimakteriums. Denn diese wird allein durch die Hormonproduktion in den Eierstöcken bestimmt, nicht durch die Dicke der Gebärmutterschleimhaut.

Häufige Fragen zur Ausschabung in den Wechseljahren

Der Eingriff selbst wird unter Narkose bzw. lokaler Betäubung durchgeführt, sodass Sie von der Abtragung der Gebärmutterschleimhaut nichts merken. In den Tagen danach sind leichte Schmerzen allerdings möglich, weil einerseits der Muttermund gedehnt ist und andererseits kleine Mikrorisse der tieferen Schichten verursacht wurden.

Die Kürettage ist ein Routineeingriff in der Gynäkologie. Dennoch kann es in seltenen Fällen zu starken Blutungen, Infektionen, Perforation von Organen oder Gebärmutterhalsschwäche kommen. Zudem birgt auch eine Vollnarkose ein gewisses Risiko.

Eine gesunde Schwangerschaft wäre etwa 3 Zyklen nach der Ausschabung möglich. Bis dahin ist die Gebärmutterschleimhaut noch nicht ausreichend aufgebaut, damit sich die Eizelle einnisten könnte. Zudem birgt der noch offene Muttermund ein erhebliches Infektionsrisiko und kann zu einer Fehlgeburt führen. 

Im Gegensatz zu Ausschabungen nach Fehlgeburten gibt es zur Ausschabung in den Wechseljahren kaum Alternativen. Doch um die Risiken gering zu halten, ist eine fraktionierte (teilweise) Kürettage oder eine Saugkürettage möglich.

Eine Ausschabung kann Krebs nicht verhindern. Sollten sich jedoch veränderte Zellen in der Gebärmutterschleimhaut befinden, so können diese nach einer Ausschabung durch Untersuchungen im Labor gefunden werden. Die frühe Erkennung erhöht die Chancen einer Genesung um ein Vielfaches. 

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Sehr tolle Referentin, super Erklärungen, es tut so gut zu wissen, dass es uns allen irgendwann mal so geht und diese Phase auch mal vorüber geht 🤪 Vielen Dank dafür!

MANDY

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