Eisenmangel in den Wechseljahren
Eisen zählt zu den lebenswichtigen Spurenelementen, ein Defizit kann zu unterschiedlichen Beschwerden führen. Vor allem in den Wechseljahren ist Eisenmangel aber keine Seltenheit. Denn die hormonellen Veränderungen beeinflussen auch den Eisenhaushalt und können entweder die Aufnahme oder die Verstoffwechselung des Mikronährstoffes stören. Eisenmangel führt aber nicht nur zu Symptomen, welche das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen, er verstärkt auch verschiedene Wechseljahresbeschwerden. Aus diesem Grund ist es wichtig, Eisenmangel in den Wechseljahren frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten. Dadurch lässt sich die Lebensqualität während des Klimakteriums deutlich verbessern.

Eine ausreichende Versorgung mit Eisen gewährleistet die körperliche und geistige Gesundheit – unabhängig vom Alter. Denn der Organismus kann den Vitalstoff nicht selbst bilden, er muss mit der Nahrung zugeführt werden. Über die Darmschleimhaut gelangt Eisen in die Leber, wo es als Ferritin gespeichert wird. Bei Bedarf setzt das Organ das umgewandelte Eisen dann wieder frei und stellt es dem Körper zur Verfügung. Dieser benötigt Eisen vorrangig für die Bildung des roten Blutfarbstoffes. Das sogenannte Hämoglobin transportiert Sauerstoff zu den Zellen, damit diese ihn zur Energiegewinnung nutzen können. Außerdem sind einige Enzyme, welche den Stoffwechsel aufrecht erhalten, nur durch Eisen zu aktivieren.
Deshalb ist ein gut gefüllter Eisenspeicher in jedem Lebensalter wichtig. Doch vor allem Frauen in den Wechseljahren sollten auf eine ausreichende Eisenzufuhr und eine gute Eisenverwertung achten. Denn einerseits können verschiedene Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Infektanfälligkeit oder Haarausfall deutlich stärker auftreten, wenn dem Körper zu wenig Eisen zur Verfügung steht. Andererseits fanden Forscher auch heraus, dass viele Frauen im mittleren Lebensalter eine eisenmangelbedingte Anämie aufweisen und diese auf eine Fehlernährung zurückzuführen ist. Um Eisenmangel in den Wechseljahren vorzubeugen, sollten Frauen deshalb täglich etwa 10 bis 15 mg des Vitalstoffes über die Nahrung aufnehmen.
Eisenmangel in den Wechseljahren verursacht verschiedene Symptome. Allerdings sind diese nicht immer eindeutig auf eine zu geringe Konzentration des Vitalstoffes zurückzuführen.
Grundsätzlich sind Frauen deutlich häufiger von einem Eisenmangel betroffen als Männer. Das liegt vor allem daran, dass die Monatsblutung immer mit einem Eisenverlust einhergeht. Doch auch in den Wechseljahren und sogar in der Menopause haben Frauen wesentlich geringere Eisenwerte als Männer. Dann sind meist Frauen mit Myomen oder Polypen in der Gebärmutter, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Niereninsuffizienz oder Herzerkrankungen betroffen. Diese Personengruppen können das Eisen aus der Nahrung nicht in ausreichender Menge ins Blut transportieren, verwerten oder speichern. Infolgedessen kommt es zu einem ausgeprägten Eisenmangel, unabhängig vom Menstruationszyklus.
Bei Stadium 1 wird dem Körper entweder zu wenig Eisen zugeführt oder er verliert zu viel Eisen. In beiden Fällen muss der Organismus dann auf die Eisenspeicher in der Leber zurückgreifen, um alle Funktionen und Abläufe des Körpers sicherzustellen. In Stadium 1 zeigen sich deshalb nur selten bereits Symptome.
In Stadium 2 hingegen sind die Eisenspeicher aufgebraucht, sodass ein funktioneller Eisenmangel vorliegt. Dieser macht sich durch zu wenig Ferritin im Blut bemerkbar. Die Sauerstoffversorgung ist jedoch sichergestellt, weil der Körper den Eisenmangel noch kompensieren kann. So drosselt der Organismus seine Aktivität und die Betroffenen werden müde und kraftlos. Auch Herzrasen und Atemnot sind in Stadium 2 keine Seltenheit.
Bei Stadium 3 kommt es aufgrund des Eisenmangels zu einer Eisenmangelanämie. Das bedeutet, dass der Körper nicht mehr ausreichend Hämoglobin herstellen kann und so die Zellen mit Sauerstoff unterversorgt sind. Diese schwere Form des Eisenmangels ist allerdings selten und geht meist auf eine schwere Grunderkrankung zurück.

Eisenmangel in den Wechseljahren kann verschiedene Ursachen haben. Oftmals hängt der niedrige Eisenspiegel direkt mit den Sexualhormonen zusammen. Doch Östrogen und Progesteron beeinflussen auch indirekt den Eisenhaushalt.
Eisenmangel während der Menstruation
Während des Klimakteriums stellen die Eierstöcke allmählich ihre Funktion ein und produzieren immer weniger Sexualhormone. Der sinkende Östrogen- und Progesteronspiegel geht in den meisten Fällen mit körperlichen, geistigen und seelischen Veränderungen einher. Eines der sogenannten Wechseljahresbeschwerden sind Zyklusunregelmäßigkeiten. Der sinkende Östrogen- und Progesteronspiegel zeigt sich bei manchen Frauen durch besonders starke oder langanhaltende Menstruationsblutungen. Bei anderen Frauen hingegen treten Zwischenblutungen oder Schmierblutungen auf. Diese Zyklusunregelmäßigkeiten können im Laufe der Wechseljahre durchaus zu einem erheblichen Eisenverlust beitragen und Ursache für Eisenmangel sein.
Eisenmangel durch die Menopause
Die Sexualhormone spielen aber nicht nur eine Rolle beim Menstruationszyklus, sie wirken sich auch auf die Eisenverwertung aus. So unterstützt Östrogen den Organismus bei der Eisenaufnahme, indem es den Hepcidinspiegel senkt. Dieser Stoff verlangsamt die Resorption des Vitalstoffes und verhindert so eine übermäßige Speicherung von Eisen in der Leber. Aufgrund der nachlassenden Östrogenproduktion steigt der Hepcidinspiegel an und erschwert es dem Körper, Eisen aus der Nahrung zu verwerten. Infolgedessen muss der Organismus auf die Eisenspeicher zurückgreifen. Sind diese geleert, kommt es zu einem Eisenmangel in den Wechseljahren.
Forscher fanden außerdem einen Zusammenhang zwischen den Schilddrüsenhormonen und Eisen. Denn die Schilddrüsenhormone T3 und T4 unterstützen die Eisenverwertung, während ein gesunder Eisenspiegel im Blut die Bildung von Schilddrüsenhormonen begünstigt. Liegt bei Frauen in den Wechseljahren ein Eisenmangel vor, so kann der Organismus weniger Schilddrüsenhormone produzieren. Dies wiederum erschwert es dem Körper, Eisen aus der Nahrung zu verstoffwechseln und zu speichern. Da Schilddrüsenfehlfunktionen in den Wechseljahren gehäuft auftreten, steigt gleichzeitig auch das Risiko eines Eisenmangels.
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Liegt bei Ihnen ein Eisenmangel vor, so können Sie verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Erwägung ziehen. Oftmals genügt eine Ernährungsumstellung, um den Mangel auszugleichen, in manchen Fällen ist jedoch auch die Supplementierung von Eisen notwendig, damit Sie die Eisenspeicher wieder auffüllen.
Ernährung anpassen
Eisenreiche Lebensmittel wie Sesam, Cashewkerne oder Hülsenfrüchte sollten täglich auf Ihrem Speiseplan stehen. Auch tierische Eisenlieferanten wie Rindfleisch oder Eier können Ihnen helfen, Eisenmangel zu behandeln. Wenn Sie eisenreiche Lebensmittel mit Vitamin-C-haltigem Gemüse oder Obst kombinieren, verbessern Sie die Aufnahme und Resorption von Eisen, wohingegen Calcium (Milchprodukte), Koffein (Kaffe oder schwarzer Tee), Phytinsäure (Soja oder Mais) oder Oxalat (Kakao oder Spinat) die Eisenaufnahme und -verwertung einschränken. Kombinieren Sie deshalb Ihre Gerichte geschickt und füllen Sie so ganz einfach Ihre Eisenspeicher wieder auf.
Sonstige Therapiemöglichkeiten
Da nur etwa 10 bis 15 % des aufgenommenen Eisens aus den Lebensmittel wirklich verstoffwechselt wird, kann eine eisenreiche Ernährung nicht immer ausreichend sein, um das Defizit zu beheben und die Speicher aufzufüllen. Dann helfen Eisenpräparate in Form von Tabletten oder Dragees, den täglichen Bedarf zu decken. Sie sollten diese allerdings nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin einnehmen, um Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung zu vermeiden. Helfen orale Eisenpräparate nicht, gibt es zudem die Möglichkeit der intravenösen Substitution. Dies ist jedoch nur bei schweren Formen notwendig.

Häufig gestellte Fragen zu Eisenmangel in den Wechseljahren
Mehr als jede dritte Frau leidet in den Wechseljahren unter einem Eisenmangel. Dies betrifft vor allem diejenigen, welche schon in jungen Jahren einen niedrigen Eisenspiegel hatten. Viele Faktoren, welche auf den sinkenden Östrogenspiegel zurückzuführen sind, können die Eisenaufnahme oder die Eisenverwertung negativ beeinträchtigen. Aus diesem Grund kann man davon sprechen, dass bei manchen Frauen Eisenmangel ein Symptom der Wechseljahre ist.
Grundsätzlich benötigen Frauen täglich zwischen 10 und 15 mg Eisen. Bei starken oder langen Menstruationsblutungen in den Wechseljahren, Schilddrüsenfehlfunktionen oder Darmerkrankungen kann der Bedarf jedoch deutlich höher sein.
Meist zeigen sich diffuse Symptome, die auch auf andere Erkrankungen schließen lassen. Viele Betroffene leiden zum Beispiel unter Müdigkeit, Haarausfall, Blässe, Konzentrationsproblemen oder Schwindel.
Ist der Eisenspiegel im Blut erniedrigt, genügt oftmals eine Ernährungsumstellung. Eisenreiche Lebensmittel helfen dem Körper bei der Bildung von Hämoglobin und Enzymen. Allerdings dauert es etwa 3 Monate, um die Eisenspeicher wieder aufzufüllen. Bei einem ausgeprägten Eisenmangel ist deshalb eine Ernährungsumstellung oftmals nicht ausreichend. Hier raten Mediziner und Medizinerinnen zu einer kurzzeitigen Supplementierung mit Eisenpräparaten.
Eisenreiche Lebensmittel sind beispielsweise Sesam, Nüsse und Hülsenfrüchte. Aber auch rotes Fleisch und Fisch enthalten viel Eisen. Die Kombination mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln erhöht die Eisenaufnahme und verbessert die Eisenresorption.
Ist der Eisenverlust höher als die Eisenaufnahme, leeren sich die Eisenspeicher sehr schnell. Es ist dann oftmals schwierig, allein mit der Nahrung den täglichen Bedarf an Eisen zu decken und zugleich die Eisenspeicher zu füllen. Dann können Eisenpräparate sinnvoll sein. Allerdings sollten Sie diese nicht ohne medizinischen Rat einnehmen. Denn mit der richtigen Dosierung lassen sich Nebenwirkungen der Supplemente weitestgehend vermeiden.

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Sehr tolle Referentin, super Erklärungen, es tut so gut zu wissen, dass es uns allen irgendwann mal so geht und diese Phase auch mal vorüber geht 🤪 Vielen Dank dafür!